zurück   Bericht über die Wanderfreizeit Abt. Eiringhausen e.V.
Wanderfreizeit im Naturpark Hoher Vogelsberg

Der Vogelsberg ist das größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas. Vor 15 Millionen Jahren erlosch der Vulkanismus. Besondere Gesteine und die Kuppen der ehemaligen Vulkane zeugen noch von den Eruptionen vergangener Zeiten. Heute ist der Vogelsberg ein kleines Mittelgebirge mit Höhenlagen zwischen 120 m und 773 m (Taufstein).

Unter der bewährten Leitung des Vereinsvorsitzenden Jochen Windhuis unternahmen wir täglich Wanderungen nach dem Motto „Extratouren auf dem Vulkan“. Sehr gut untergebracht waren wir im Landgasthaus “Zur Birke“ in Schotten-Burkhards, dort wurden wir auch hervorragend verpflegt. 27 Personen erlebten eine schöne Wanderwoche bei sehr gutem Wetter. Manchmal meinte es die Sonne allerdings zu gut und wegen zu großer Hitze wurden die Wanderungen teilweise gekürzt.

Am Sonntag, dem 18. Juni, trafen die Wanderer am Quartier ein. Es gab einen Mittagsimbiss, und dann startete die Gruppe zur ersten Wanderung. Eine kleine Rundwanderung von etwa 9 km führte durch Felder und Wälder zum „ Geotop Alteburg “. Eine Burg hat dort nie gestanden. Es handelt sich um einen alten Vulkanschlot. Auf der Kuppe befindet sich ein kleines Plateau mit einem schönen Buchenwald. Den Rand des Plateaus bilden steile Felsen von ein paar Metern Höhe.

Eine Wanderstrecke von rund 13 km mit der Bezeichnung „ Weitblick-Tour Ulrichstein “ führte uns am Montag durch die grüne Umgebung von Ulrichstein. Der Weg führte zu malerischen Bachläufen und natürlich auch zu ehemaligen Vulkanen. Wie versprochen waren weite Ausblicke zu genießen. Auf verwachsenen Wegen wurden wir etwas mühsam zum Vogelsberg (598 m) geführt, bekamen dafür aber verschiedene Orchideen zu sehen. Zum Schluss wurde noch der Schlossberg von Ulrichstein (610 m) bestiegen, ein Vulkanschlot mit einer Burgruine und einem Garten mit typischen Pflanzen des Vogelsberges. Wegen der Hitze waren alle froh zum Schluss im Bistro „Am Museum“ einkehren zu können und von dort mit dem Bus zum Quartier zu fahren.

Die Wanderung am Dienstag mit dem Namen „ Spur der Natur “ führte uns vom Ort Eichelsachsen zu einer geologischen Baumhecke. Ein früher als Steinbruch genutzter Lavastrom ist heute mit Bäumen bewachsen. Entlang eines Pfades werden dort verschiedene Gesteine der Umgebung gezeigt und erklärt. Durch Baumhecken wurde der Wanderweg zum Teil wie ein grüner Tunnel angelegt. Auf dem freien Feld brannte die Sonne aber auf uns herab. Nach 10 km Wanderung folgte eine kurze Besichtigung des kleinen Ortes Eichelsachsen mit Fachwerkhäusern und Fachwerkkirche. Dann wollten nur zwei Personen, 5 km dranhängen und zu einer Gruppe von fünf Mammutbäumen in der Nähe einer Quelle wandern. Es wurden dann fast 8 km. Besonders ein 117 Jahre altes Exemplar mit einer Höhe von 37 m und einem Umfang von rund 8,50 m macht der Bezeichnung Riesenmammutbaum Ehre.

Am Mittwoch erreichten wir nach kurzer Wanderung den Bilstein , eine 666 m hohe Erhebung mit einem Gipfel aus fast senkrecht stehenden Felsplatten. Spalten in den Felsplatten geben auch die Neigung des traditionell schiefen Maibaums vor. Mit leichter Kraxelei konnte der Gipfel bestiegen werden. Hinab ging es nach Breungeshain (Fachwerkkirche) und wieder hinauf zum Gackerstein , einer vulkanischen Kuppe mit einer weiten Aussicht. Der Weg führte entlang mittelalterlicher Teiche, die zunächst der Flößerei dienten, dann als Fischteiche genutzt wurden und heute in ein schönes Naturschutzgebiet eingebettet sind. Die Niddaquelle wurde erreicht und von einigen zur Abkühlung der Füße genutzt. Weiter ging es durch Hochmoore mit Wollgras zum Geiselstein . Das vulkanische Gestein der Felskuppe hat einen hohen Magnetitanteil, so dass ein Magnetkompass dort deutlich abgelenkt wird. Eine Stunde später standen wir auf dem Taufstein. Mit 773 m über NN ist er der höchste Berg im Vogelsberg. Es ging aber noch etwas höher, da auf dem Gipfel der Bismarckturm bestiegen werden konnte. Am benachbarten Hoherodskopf, dem touristischen Zentrum der Region, endete eine abwechslungsreiche Wanderung mit einer Einkehr. Vom Hoherodskopf war im Dunst die Skyline von Frankfurt am Main zu erkennen. Die 60 km entfernte Metropole bezieht ihr Trinkwasser zum Teil aus dem quellreichen Vogelsberg.

Am Donnerstag stand die 13 km lange „ Bachtour “ auf dem Programm. Sie startete in Lauterbach, einer sehenswerten Kleinstadt mit vielen historischen Gebäuden. Durch Wiesen und Wälder ging es dann rund um den Ort Frischborn. Auf historischen Schrittsteinen wurde die Lauter überquert. Danach erfolgte eine Rast im Wald, bevor es sehr sonnig durch Felder zum Schloss Eisenbach ging. Dort konnte man gut einkehren und hatte auch noch Zeit durch den Schlosspark zu spazieren. Eine Außenbesichtigung der imposanten Schlossanlage war möglich. Das Schloss befindet sich im Besitz der Familie Riedesel Freiherren zu Eisenbach.

Am Freitag, dem 23. Juli genossen wir alle zusammen noch einmal das hervorragende Frühstücksbüffet. Die meisten fuhren dann nach Hause. Einige erkundeten noch etwas die Umgebung. Der Vereinsvorsitzende Jochen Windhuis und seine Frau Iris fuhren für ein paar Tage in den Spessart, um für 2018 eine neue Wanderfreizeit vorzubereiten.


Jürgen Sonnemeyer